LONDON

 

      

 

Der größte Park Londons war ursprünglich das Jagdrevier Henrys VIII. und wurde der Öffentlichkeit zum ersten Mal unter der Herrschaft Jacobs I. zugänglich gemacht. Zusammen mit den angrenzenden Kensington Gardens stellt Hyde Park ein riesiges Naturgebiet (250 ha) im Herzen der Stadt dar, eine Zufluchtsstätte für Hundebesitzer, Jogger, Reiter, Skateboard- und Radfahrer (man kann sich vorstellen, daß Konflikte zwischen diesen Gruppen hier zum Alltag gehören).

Im Zentrum des Parks liegt der Serpentine See, ein langer künstlich angelegter See, auf dem man auch rudern kann (es gibt eine Bootsvermietung). Es existiert auch ein Schwimmverein, dessen Mitglieder sich rühmen, das ganze Jahr über im See zu schwimmen, vor allem aber an Weihnachten. Auf der Südseite zeigt die Serpentine Gallery interessante Ausstellungen vorwiegend zeitgenössischer Kunst. Öffnungszeiten: tägl. 10-18 Uhr.

In der Nordostecke des Hyde Park steht der 1840 vom Buckingham Palace hierhin versetzte Marble Arch. Bis zum Ende des 17. Jh. befanden sich hier die berüchtigten Tyburn Gallows. Zur Zeit ist der Marble Arch mehr oder weniger auf einer Verkehrsinsel gestrandet, aber es existieren Pläne zur Umgestaltung dieser Kreuzung am westlichen Ende der Oxford Street, so daß der Bogen besser erreichbar sein wird. Gegenüber von Marble Arch liegt Speaker's Corner, seit etwa 1850 ein Sammelpunkt für die politisch Unzufriedenen, an dem die Straßenredner (vor allem am Sonntagmorgen) die Menge mit ihren Schimpfkanonaden und Protestreden unterhalten.

An der Ostseite des Parks verläuft die Park Lane bis zum Hyde Park Corner, wo der Constitution Arch ebenfalls in der Mitte eines vielbefahrenen Kreisverkehrs liegt. Auf der Nordseite von Hyde Park Corner liegt Apsley House, eine bemerkenswerte Residenz, die einst dem Duke of Wellington gehörte (zu seinen Lebzeiten kannte man das Haus unter »Number One, London«). Das von Robert Adam zwischen 1771 und 1778 erbaute Haus bewohnte der »Eiserne Herzog« auf der Höhe seiner Karriere als mächtigster Kommandeur Europas, und die verschwenderische Einrichtung und die Gemälde (unter anderem Werke von Rubens, Velazquez, Goya und Correggio) spiegeln seine Stellung wider. Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr.

Vom Hyde Park Corner verläuft an der Südseite des Serpentine Sees entlang der Rotten Row, ein eleganter Reitweg, auf dem jeden Morgen die Household Cavalry exerziert. Etwas weiter steht am Kensington Gore das Albert Memorial, gegenüber der Royal Albert Hall.

Die Ecke des Hyde Park, an der heute der Marble Arch steht, war bis Ende des 17. Jh. der Standort der berüchtigten Tyburn Gallows. Diese Galgen (auch als »Tybum-Baum« bekannt) waren für Exekutionen von mehr als 20 Menschen gleichzeitig vorbereitet, und die fast täglich stattfindenden Hinrichtungen zogen enorme Menschenmassen an. 1740 bezeichnete ein Reiseführer die Galgen als eine der größten Sehenswürdigkeiten Londons. Die Verurteilten wurden - teilweise schon mit der Schlinge um den Hals - auf Karren vom Newgate-Gefängnis herangefahren, und man erlaubte ihnen ein kostenloses Getränk in den Bierhäusern entlang des Weges. bevor sie an den todbringenden Baum geknüpft wurden. Dann zog man den Karren einfach weg.

                                                                  

 



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