DER TEMPEL VON CHIANG MAE

                

                                                                   Das Copyright dieser Geschichte liegt bei Danielle G.P.

                                                                                                                                   

Mischa war ein kleiner süßer Junge, mit roten Haaren und Sommersprossen auf der Nase. Er ging in die erste Klasse und dies wäre eigentlich alles stinknormal gewesen, hätte Mischa sein Klassenzimmer nicht mit bunten Vögeln und kreischenden Äffchen geteilt. Er brauchte nicht wie andere Kinder zum Fenster raus zu sehen, denn hier gab es gar keine! Mischas Schule nähmlich lag mitten im Thailändischen Dschungel.

Seit der Kleine denken konnte, zählten bunte, kleine und große Tiere zu seinen Spielkameraden. Aber sein allerbester Freund, war Pingi. Pingi war ein Pfundskerl und konnte herrlich laut durch seine Nase trällern. Diese war schrecklich lang und ziemlich borstig, und wenn er Mischa damit anstubbste, gluckste der Kleine stets vor Freude. Anfangs war Pingi selbst noch sehr klein, aber nun hatte er sich zu einem ausgewachsenen, wunderschönen Elefanten entwickelt. Und trotz seines tonnenschweren Gewichtes, war es eine Augenweide, zu beobachten, mit welchem Sanftmut dieser graue Riese, mit Mischa umging. Für den Kleinen gab es nichts Schöneres als auf Pingis Rücken die Welt zu erkundschaften.

Seit sein Vater damals, dem tristen Alltag Europas entflohen war, um in Thailand den Job als Hoteldirektor anzunehmen, lebten sie in der Nähe Chiang-Mais, in einem auf Pfählen gebautem Holzhaus, mitten im Dschungel. Ein riesiger Fluss erstreckte sich hinter dem Cottage, indem Mischa die außergewöhnlichsten Kreaturen entdeckte, und sie prompt, mit seinem Netz fing. In einem Eimer voll Wasser, schleifte er seine Beute freudestrahlend nach Hause, sehr zum Leidwesen seiner Mutter. Er konnte gar nicht verstehen, dass Mami ihn immer wieder dazu zwang, dieses Ungeziefer, wie sie seine Schätze zu titulieren pflegte, wieder zurückzubringen.

Die schönste Zeit in Thailand, war zwischen Oktober und Mai. Nachdem die heftigen Regenfälle ausgesetzt, die tosenden Stürme vorüber waren, und Mischa mit seiner Mutter, aus der Stadt zurück aufs Land zog.

Zwar vermisste der Kleine in diesen Monaten oft seinen Vater, der wegen seines anstrengenden Berufes, nur sporadisch vorbeisah, doch wurde er durch die Vielfalt, die nur diese ursprüngliche Natur besaß, durchaus entschädigt. Nun konnte er wieder mit all seinen zwei- und vierbeinigen Freunden durch die Gegend tollen, und die Abenteuer, die sich für einen Siebenjährigen anboten, bezwingen. Auch machte die Schule hier viel mehr Spaß, als in den muffigen Hotelräumen.

Das Einzige, worauf Mischa sich immer wieder freute, wenn es Winter wurde, war der große weiße prachtvolle Tempel in Chiang-Mai. Von dem Tag an, als er zum aller ersten Mal seine Eltern dorthin begleiten durfte, war er fasziniert!

 

Hinter einem riesigen Tor, mit meterhohen goldenen Schirmen, bewachten zwei überdimensionale schneeweiße Drachen, das Haus Buddhas. Wenn das Sonnenlicht auf diese goldweiße Pracht fiel, war die Schönheit so grenzenlos, dass man vor Ehrfurcht den Atem anhalten musste. Es war, als hätte sich urplötzlich der Himmel aufgetan, und würde einen kurzen Blick ins Paradies gewähren. Die Gebetsstunden, das gedämpfte Gemurmel der Mönche und die leise erklingenden Glöckchen der unzähligen Windspiele, gaben ihr Übriges. Nie war man " Gott " verzeih " Buddha ", so nah!

 

Es war einer dieser feuchtwarmen Tage. Die Luft war schwül, ja fast undurchdringlich und selbst die heftigen Regengüsse, verdampften wie Nebel. Ein schneeweißer, dichter Dunst, lag über den Wäldern, und ließ die Baumkronen, förmlich in den Himmel wachsen. Mischa lag regungslos auf seinem Bett in der Hütte und starrte unentwegt, auf den riesigen Ventilator, in der Mitte des Zimmers. Die Schule hatte noch nicht begonnen und er langweilte sich fast zu Tode, weil es bei diesem Wetter unmöglich war, draußen zu spielen. Die Erde speicherte die heftigen Regengüsse, so dass große Pfützen entstanden, die sich dann wiederum, in tiefe Schlammlöcher verwandelten. Es war zum Haare ausreissen, aber er musste seine Ungeduld zügeln. Schon bald würde das Wetter sich zum Besseren wenden, und bis dahin musste er wohl oder übel, die Bücher lesen, die sein Vater ihm schenkte, bevor er und seine Mutter, Bangkok verließen.

Mischa hasste es zu Lesen, gab es dort draußen doch viel Interessanteres, selbst zu erleben. Ein ohrenbetäubendes, trompetenartiges Geräusch, drang aus der Ferne, das den Kleinen, mit zwei Füssen gleichzeitig, von seinem Lager aufspringen ließ.

Wie gehetzt, rannte er durch die Küche, an seiner Mutter vorbei, die ihn gerade noch am Schopf zu packen bekam.

" Wohin, kleiner Mann? "

" Das ist Pingi. Bitte Mutti!"

" Du weißt genau, dass es zu gefährlich da draußen ist.

Wieder ertönte ein dumpfer, dunkler Ton, der nun fast die Hütte erbeben ließ und ein überdimensionaler, grauer Schatten, verdunkelte das Zimmer.

" Bitte, Mammi, bitte. Ich hab ihn doch schon so lange nicht gesehen. "

Ihr Sohnemann blickte sie mit feuchten Hundeaugen an, dass ihr das Herz weich wurde.

" Bitte, ich bleib auch ganz bestimmt vor dem Haus."

" Ok. Aber keinen Schritt weiter, hast du verstanden?"

Die Antwort konnte sie nicht mehr hören, schon war Mischa wie der Blitz zur Tür hinaus.

Dort stand er nun, sein großer, grauer Riese und streckte ihm zur Begrüßung, seinen haarigen Rüssel entgegen. Der Kleine umarmte ihn glücklich, küsste ihn und streichelte zärtlich, seine übergroßen, wedelnden Ohren. Pingis Maul öffnete sich leicht und es schien als würde er vor Freude lächeln, während seine winzigen Augen, jede noch so kleinste Bewegung, seines kleinen Menschenfreundes, mit vollster Aufmerksamkeit, verfolgten.

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