EULE

Zwei Dinge braucht der Uhu: Einen Brutplatz, wo er ungestört seine Jungen großziehen kann, und ein etwa 40 Quadratkilometer großes Jagdrevier. Was die Ausstattung dieses Jagdreviers angeht, hat er klare Vorlieben. Uhus jagen ihre Beute in einer offenen, reich gegliederten Landschaft. Agrarsteppen und ausgedehnte, geschlossene Waldgebiete hingegen meiden sie. Der ideale Lebensraum des Uhus ist ein buntes Mosaik kleiner Flächen mit unterschiedlichen Feldfrüchten und Grünland durchzogen mit Heckenzügen und Feldgehölzen. Eine große Rolle spielen auch Gewässer, vor allem weil Flüsse und Seen meist reichlich Nahrung bieten. Natürlich suchen Uhus diese Gewässer auch zum Trinken und Baden gerne auf. Diese von Fachleuten als „Optimalhabitate“ bezeichneten Lebensräume, die alle Vorzüge des Uhus erfüllen, findet die große Eule in Deutschland vor allem in den Mittelgebirgen und am Alpenrand. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb der Uhu in diesen Regionen die größten Bestände erreicht.

Uhus brüten in Mitteleuropa bevorzugt an und in Felsen. Zwar gibt es reichlich davon in den Flusstälern der Mittelgebirge und der Alpen, aber Fels ist nicht gleich Fels. Andererseits beweist der Uhu bei der Wahl seines Brutplatzes auch eine erstaunliche Flexibilität. Als Grundvoraussetzung muss der Felsen über eine Einflugschneise im Kronendach erreichbar sein, um dem Uhu als Brutplatz zu genügen. Er zieht seine Jungen gerne auf hoch gelegen Felsbändern und in Nischen auf, wo sie sicher vor Fuchs, Marder oder Wildschwein sind. Ebenso findet er sich am Fuße einer Felswand zurecht; dort wird er zum Bodenbrüter.

Neben natürlichen Felsen sind Steinbrüche weitere wertvolle Lebensräume, in denen sich der seltene Uhu zu Hause fühlt. Da sie von Menschenhand geschaffen wurden, bezeichnen Biologen solche Orte auch als Sekundärbiotope. Die Bedeutung dieser Lebensräume für den Uhu wird am Beispiel Bayern deutlich. Im uhureichsten Bundesland lebt und brütet die Hälfte der Uhus in Steinbrüchen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sich die sonst sehr störungsempfindliche Eule sogar mit dem laufenden Abbaubetrieb arrangiert, sofern dieser nicht in ihren unmittelbaren Brutbereich eindringt. Der Uhu brütet zwar bevorzugt an Felsen, erweist sich aber bei der Wahl seines Brutplatzes als flexibel. Selbst dort, wo es weder natürliche Felsen noch Steinbrüche als Sekundärlebensräume gibt, kann der Uhu angetroffen werden. So lebt auch im flachen Schleswig-Holstein eine starke Uhupopulation. Dort brütet der Uhu, der selbst keine Nester baut, überwiegend in verlassen Greifvogelhorsten. Gelegentlich brütet er auch am Boden, etwa in der Deckung eines Wurzelstocks.
Eulen nach Athen tragen
Im Altertum trugen die Münzen der Stadt Athen auf der Rückseite das Abbild einer Eule und wurden daher auch "Eulen" genannt. Athen war eine reiche Stadt. Eulen nach Athen zu tragen war also ein Synonym für eine überflüssige Handlung.
Auf der Rückseite der griechischen Euromünze findet man heute übrigens die gleiche antike Eulendarstellung wieder.

                                                            



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